Last updated on September 12th, 2023 at 02:12 pm
Die Domaine de Lavernelle ist ein Landgut 20 Minuten nordöstlich von Bergerac. Hier verwandelt sich die historische Parkanlage mit ihren alten Bäumen im Sommer zu einer Bühne für Konzerte und Theateraufführungen und du kannst an diesem historischen Ort auch übernachten und die Spezialitäten vom eigenen Land kosten!
Das Zirpen der Grillen dringt durchs offene Autofenster, während uns der sommerliche Heuduft herb in die Nase steigt. Wir sind auf dem Weg zum Domaine de Lavernelle, wo heute Abend Julien Loko auftritt, eine Band aus Bordeaux, die irische Musik spielt und schon als Vorgruppe von Ed Sheeren das Publikum von den Sitzen gerissen hat!

Paradiesische Landgut-Idylle mit üppiger Bepflanzung
Von der D21 aus schlängelt sich eine schmale Straße fünf Minuten den Hügel hinauf, bevor wir die Anhöhe mit dem Parkplatz erreichen. Nur wenige Autos stehen auf der Wiese, die sanft in einen dichten Wald übergeht. Es ist halb sieben, als wir den Kiesweg hinauf zum Hauptgebäude schlendern. Üppige Vegetation umrankt das historische Ambiente. Blutrote, untertassengroße Hibiskusblüten stehen am Wegesrand, Hortensien schmücken eine Steinmauer.

In welchem Steinhaus schläfst du heute Nacht?
Die Steinhäuser im traditionellen Périgord-Stil ducken sich behäbig hinter Trockenmauern und bieten ihren Mietern eine filmreife Urlaubskulisse. Vier Unterkünfte gibt es auf der Domaine de Lavernelle. Ich habe sie nicht selbst getestet, da wir in der Nähe wohnen. Aber allein die Postkartenidylle hier oben wäre mir eine Übernachtung wert!Zwei freundliche Herren empfangen uns hinter einem Tisch und streichen unsere Namen von ihrer Liste. Steinsäulen, von Oleander flankiert und mit Geranien bekränzt, geben den Blick auf den historischen Park frei. Vor den geöffneten Flügeltüren des Hauptgebäudes bereitet sich die Band auf ihren Auftritt vor. Weiße Tischdecken verleihen dem Park eine schicke Note. Wir setzen uns mit einem Glas Rosé an einen der vorderen Tische, während die Menschen tröpfchenweise in den Park strömen.


Ein Verein und Freiwillige machen es möglich!
Die Veranstaltung wird vom Verein Hippolyte organisiert, und ein Heer von Freiwilligen sorgt für einen reibungslosen Ablauf und den Verkauf der Speisen: Als Vorspeise gibt es hausgemachte Pâté und Charcuterie, dazu einen Salat mit Vinaigrette. Zum Hauptgang gibt es Pommes frites und Hot Dog. Keine Feinkost heute Abend für den Bauch, dafür umso mehr für Auge und Ohr! Kurz vor neun Uhr ist es soweit: Julien Loko stimmt das erste bekannte irische Lied an. Solo, mit seiner Gitarre. WOW! Die Stimme ist tief, voll, warm und kraftvoll. Damit zieht er die Menschen von der ersten Minute an in seinen Bann. Mucksmäuschenstill ist es auf der großen Wiese. Die Ohren gespitzt, die Gemüter erwartungsvoll. Beim zweiten Lied setzt die Band ein, und wie!
Irische Rhythmen lässt Tanzbeine schwingen
Fetzige irische Rhythmen fahren in die Beine. Virtuos streicht die zierliche Violinistin über die Saiten. Zart und gefühlvoll, dann wieder rasend schnell wie ein Zirkusartist beim dreifachen Salto. Einfach überwältigend! Und schon beim zweiten Stück klatschen alle mit und die ersten schwingen das Tanzbein. Und beim dritten und vierten Stück hält es kaum noch jemanden auf seinem Stuhl.Julien Loko animiert, reisst mit und begeistert. Getanzt wird untergehakt zu zweit oder hüpfend allein. Ein Pärchen hebt kurzerhand seinen kleinen Hund vom Boden und lässt sich mit ihm zu den feurigen Rhythmen über den Rasen treiben. Später fassen sich alle an den Händen und bilden einen Kreis, der sich im aufpeitschenden Rhythmus öffnet und schließt. Lachen und strahlende Gesichter um mich herum.
