Last updated on September 12th, 2023 at 02:13 p.m.
La Roque-Gageac gehört zu den « schönsten Dörfern Frankreichs» . Es schmiegt sich eng an die überhängenden Felsen am Ufer der Dordogne. Üppige subtropische Vegetation säumt meinen Weg, während ich durch die Gassen mit den ockerfarbenen Steinhäusern schlendere. Auch den Aufstieg über die steile Treppe am Felsen zum Fort wage ich und werde mit einem atemberaubenden Blick über das Dordognetal belohnt!
La Roque-Gageac gehört zu den Top Sehenswürdigkeiten im Périgord Noir. Deshalb lohnt es sich, in der Hauptsaison (Juli und August) früh hierher zu fahren, zumindest wenn du Besucherströme meiden möchtest😉. Es ist Ende Juni und ich bin mit Freunden aus der Schweiz unterwegs.
Tropische Pflanzen und ockerfarbene Steinhäuser im Fels – ein Rundgang durch La Roque-Gageac


Vom großen Parkplatz an der Dordogne schlagen wir den oberen Weg in Richtung Dorf ein. Dieser führt uns erst durch einen subtropischen Garten und dann dem Fels entlang durch die schmalen Gassen. Das «Ah und Oh» meiner Freunde ist groß😊 Und auch für mich ist der Spaziergang stets aufs Neue ein wunderbares Erlebnis: wie aus einem Bilderbuch einer anderen Zeit geschnitten.


Über 140 Treppenstufen am Felsen zum Fort!
Über eine steile Eisentreppe am Felsen gelangen wir zum Fort. Einmal oben angekommen, bleibt uns die Puste weg – nicht nur wegen der 140 Treppenstufen, die wir gerade erklommen haben, sondern vor allem wegen der grandiosen Aussicht! In luftiger Höhe erfahren wir Interessantes über La Roque-Gageac von einst bis heute. Sehr gut gefällt uns auch ein Kurzfilm, der auf einer Leinwand zwischen den Felsen gezeigt wird.

Achtzehn Säulen mit Personen, die La Roque-Gageac geprägt haben
Achtzehn Personen haben die Geschichte des Forts besonders geprägt. Abbildungen dieser Menschen findest du auf den entsprechenden Säulen, welche die Fortdecke stützen.
Die Geschichte von La Roque-Gageac im Vogelflug
Das Fort von La Roque-Gageac stammt aus dem 12. Jahrhundert. Geschützt von seinen dicken Mauern haben hier über Hunderte Jahre viele Menschen gehaust, gekämpft und sich versteckt. Es diente als Zufluchtsort für die Bischöfe von Sarlat, die unten im Dorf im Herrenhaus «Château de la Tarde» residierten. Aber auch Ritter, Widerstandskämpfer und Adelige fanden hier am Fels Schutz.
Blick vom Fort in La Roque-Gageac auf die Dordogne
Prähistorische Spuren in La Roque-Gageac
Die Ursprünge von La Roque-Gageac lassen sich bis in die prähistorische Zeit zurückverfolgen, als die Gegend von Neandertalern bewohnt wurde. Aber auch die Kelten und die Römer haben hier ihre Spuren hinterlassen.Tauziehen zwischen Engländern und Franzosen
Im Mittelalter wuchs La Roque-Gageac dank seiner strategisch günstigen Lage an der Dordogne zu einer befestigten Stadt heran. Die Menschen lebten von der Landwirtschaft und dem Fischfang. Auch im Hundertjährigen Krieg zwischen Frankreich und England spielte La Roque-Gageac eine wichtige Rolle. 1356 wurde der Ort von den Engländern erobert und ging 1370 zurück an die Franzosen.

Blütezeit als wichtiger Hafen an der Dordogne-Handeslroute
Im 17. und 18. Jahrhundert florierte der Handel und es wurden Waren wie Wein, Holz und Getreide auf der Dordogne verschippert. Als wichtiger Hafen an dieser Handelsroute erlebte La Roque-Gageac eine Blütezeit.
Blick von La Roque-Gageac auf die Dordogne
Naturkatastrophen
Felsstürze und Überschwemmungen waren in La Roque-Gageac keine Seltenheit. Das Städtchen verwaiste deswegen jedoch nie, sondern die Menschen passten sich an die schwierigen Lebensbedingungen an. 1957 begrub der letzte große Felssturz drei Menschen und einige Häuser unter sich.
La Roque-Gageac nach dem Felssturz 1957
2010 zerstörte ein weiterer Felssturz große Teile des Forts. Die Wiederinstandstellungsarbeiten dauerten zehn Jahre und kosteten 1,6 Millionen Euro. Heute befindet sich das Fort von Roque-Gageac in Privatbesitz.
Liebe Karin, vielen Dank für deine Tipps – wir sind mit dem Fahrrad von unserem tollen Campingplatz Maisonneuve (erste Strecke sogar auf einem Fahrradweg!) mit den Rädern nach zuerst nach La Roque – Gageac gefahren, haben dort eine Rundfahrt mit einer Gabarre gemacht und einen Rundgang durch den Ort – wirklich sehenswert – dann ging es weiter nach Beynac et Cazenac – leider muss man auf der Straße fahren – Radwege gibt es in Frankreich nur sehr selten! Aber die Atmosphäre in diesen kleinen Orten ist einfach besonders!